Kossa Ritter

Ich arbeite als Richterin. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine rein juristische Lösung der Streitigkeiten eher dazu führt, dass sich einer der Beteiligten als Verlierer empfindet und mit der abstrakten rechtlichen Begründung wenig anfangen kann.

Einen Gerichtstermin empfinde ich dann als erfolgreich, wenn eine einvernehmliche, zukunftsorientierte Lösung herbeiführt wird. Gelingt es, im Rahmen der Erörterung zu vermitteln, dass ich mich für die Belange der Beteiligten aufrichtig interessiere, fühlen sie sich gehört. Dann müssen die Parteien ihre Positionen nicht mehr verteidigen und können in einen Dialog mit der anderen Seite eintreten. Der Weg zu einer eigenverantwortlichen Lösung ist dann meist nicht mehr weit.

Diese Erfahrung ließ den Wunsch in mir entstehen, die Mediation zu erlernen, die u.a. mit der Methode arbeitet, auch in rechtlichen Auseinandersetzungen den Gefühlen der Konfliktparteien Raum zu geben. Dadurch kann Klarheit entstehen, die es ermöglicht, sich auf der Sachebene zu einigen.

Durch meine langjährige Erfahrung als Verhandlungsmoderatorin im Gericht, agiere ich ruhig und gelassen, aber dennoch souverän. Gegenüber den Persönlichkeiten der Beteiligten zeige ich mich aufgeschlossen und ich bin neugierig, die Hintergründe ihres Konfliktes zu erforschen. Ich ermuntere die Beteiligten kreative Lösungsoptionen zu erarbeiten und bleibe selbst offen und flexibel.

Familienmediation – inklusive Erb-, Trennungs-, Scheidungsmediation

In der emotional sehr belasteten Situation einer Trennung zielt die Familienmediation darauf ab, eine gut gelungene und gestaltete gemeinsame Elternschaft herzustellen, die wirtschaftliche Situation zu entflechten und die Beziehung würdig abzuschließen.

Beispielhaft vermittelt die Familienmediation:

Vereinbarungen von Trennungs- und Scheidungsfolgen

• Aufteilung der Finanzen
• Regelungen von Wohnrechten in Immobilien
• Trennungs-und nachehelicher Unterhalt

Regelungen für Kinder und Jugendliche

• Zukünftiger Aufenthaltsort der Kinder
• Ausgestaltung des Wechselmodells
• Erziehungsfragen: Auswahl von Kita und Schule, medizinische Fragen

Mediation zur Erbauseinandersetzung:

• Aufteilung eines Erbes
• Auflösung einer Erbengemeinschaft
• Umsetzung eines Testaments

Die erzielten Ergebnisse werden am Schluss in einem schriftlichen Vertrag festgehalten, der verbindlichen Charakter hat und in einem einverständlichen Scheidungsverfahren dem Gericht vorgelegt werden kann.

Kurz nach einer Trennung, wenn es schwierig ist, sich auf langfristige Entscheidungen festzulegen, können auch zunächst befristete Regelungen getroffen werden.

Hauptberuflich bin ich Richterin am Sozialgericht und Güterichterin. Ich engagiere mich ehrenamtlich in der Öffentlichen Rechtsberatung, u.a. auch dort als Mediatorin und leite eine kollegiale Fallsupervision für Richter. Ich habe zwei erwachsene Kinder und lebe in Hamburg.