Ulrich Engelfried
Wie bin ich zur Mediation gekommen?
Seit 1999 bis zu meinem Ausscheiden aus der Justiz 2021 war ich u.a. als Familienrichter tätig.
In den Jahren 2007/2008 habe ich eine Mediationsausbildung absolviert. Für Familienrechtler gehören Mediationskenntnisse schon lange zum „guten Ton“ bzw. zu einer guten beruflichen Praxis. Meine ganz persönliche Motivation war die Erkenntnis, dass mediative Elemente in der Verhandlungsführung, aber auch eine wirkliche Mediation gerade im oft emotionsgeladenen Familienrecht besonders hilfreich sind. Die Rolle des Familienrichters ist es ohnehin eher, nach Möglichkeit ausgleichend zu wirken und nur im äußersten Fall der klassische richterliche Entscheider zu sein. So war es für mich gewissermaßen ein natürlicher Vorgang, in die Mediation hereinzuwachsen.
Mehr Zeit zu haben, als in einer „normalen“ Gerichtsverhandlung, habe ich als sehr positiv empfunden
Mit zunehmender Tätigkeit als Mediator im gerichtlichen Güteverfahren habe ich dann auch immer mehr die Mediation schätzen gelernt und die Arbeit als Mediator mit großer Freude betrieben.
Was mich als Mediator ausmacht
Ich bemühe mich, dass jede beteiligte Person das sagen kann und einbringen kann, was ihm bzw. ihr wichtig ist. Dabei lasse ich mich auch nicht davon abbringen, wenn anscheinend oder scheinbar die Ausführung gerade nicht zum Ziel einer Einigung führen. Hier gilt für mich das chinesische Sprichwort „Wenn du es eilig hast, mache einen Umweg“. Viele Menschen die mich in meiner beruflichen Tätigkeit und als Mediator erlebt haben, halten mich für ruhig, ausgeglichen und ausgleichend sowie fair.
Dem möchte ich immer gerne gerecht werden.
Meine Mediations-Schwerpunkte
Zum einen familienrechtliche Fragestellungen, mit der ganzen Bandbreite des Familienrechts, also Kindschafts – und Vermögensfragen, als da sind:
Sorge, Umgang, Unterhalt, Zugewinn, Versorgungsausgleich usw.
Dabei ist es für mich gleichwertig, ob es um ein umfangreiches „Gesamtpaket“ geht oder einen konkreten Aspekt.
Ziel ist es immer eine für beide Seiten akzeptable und gleichzeitig rechtlich tragfähige Lösung zu finden.
Ich war lange Zeit als Betreuungsrichter tätig und ich habe gesehen, dass sich interne Familienstreitigkeiten um ein betreutes Familienmitglied sehr wohl zu einer Mediation eignen.
Ferner habe ich auch Erfahrung mit Mediation im allgemeinen Zivilrecht.
Was ich mache, wenn ich gerade keine Mediation mache
Ich bin 30 Jahre als Richter tätig gewesen, von Anfang 1992 bis Ende 2021.
Seitdem bin ich als Dozent in Aus- und Weiterbildung und als Autor tätig und ehrenamtlich tätig u.a. in einer verbandsinternen Beschwerdestelle und in der Hamburger Aufsichtskommission für geschlossenen Einrichtungen.
Daneben spiele ich in meiner Freizeit Theater, laufe sehr gern und betätige mich als aktiver Familienmensch – Ich bin verheiratet habe drei erwachsene Kinder und zwei „Stiefkinder“ sowie ein Enkelkind.